Viele importierte Produkte kosten in der Schweiz viel mehr als im Ausland: Dies geht von Artikeln des täglichen Gebrauchs über Kleingeräte, Maschinen bis hin zu Fahrzeugen. Es sind allerdings nur in geringem Mass die höheren Schweizer Lohn-, Infrastruktur- oder Mietkosten, welche die höheren Endverkaufspreise in der Schweiz verursachen. Vielmehr sind es die ungerechtfertigten Schweiz-Zuschläge, die Generalimporteure und ausländische Lieferanten durch die Abschottung von Vertriebskanälen durchsetzen. Unter den überhöhten Beschaffungspreisen leiden nicht nur die Schweizer Konsumenten, sondern auch Schweizer KMU. So werden exportorientierte Branchen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Ausland erheblich eingeschränkt, wenn sie Produktionsmittel zu deutlich höheren Preisen einkaufen müssen als die ausländische Konkurrenz. Aber auch andere Branchen, darunter das Schweizer Gastgewerbe und der hiesige Tourismus, verlieren aufgrund der höheren Beschaffungspreise Kunden an die ausländische Konkurrenz.
Die Fair-Preis-Initiative sagt den überhöhten Beschaffungspreisen den Kampf an und sorgt für Beschaffungsfreiheit im In- und Ausland. Dafür sieht die Initiative eine Verschärfung des Kartellgesetzes vor, um zukünftig mehr Unternehmen einem Missbrauchsverbot zu unterstellen. Die Fair-Preis-Initiative setzt auf diese Weise faire Preise durch, bekämpft den Einkaufs- und Gastrotourismus und stärkt den Wirtschaftsstandort Schweiz im Allgemeinen.
Gastkommentar von Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse und Co-Präsident des Vereins „Stop der Hochpreisinsel – für faire Preise“ in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ)