Konjunktur/KOF

Pulsmesser der Gastronomie und Hotellerie

Die „Konjunkturumfrage Gastgewerbe“ wird seit über zehn Jahren in Zusammenarbeit mit der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich durchgeführt und dient als wichtiger Pulsmesser der Branche. Die Umfrage erfolgt alle drei Monate mit über 300 Betrieben in der ganzen Schweiz. Sie liefert wichtige Daten zu Kennzahlen wie Umsatz, Absatz, Nachfrage oder Beschäftigung und unterscheidet zwischen den Tourismuszonen „Berggebiete“, „Grosse Städte“, „Seezonen“ und „übrige Gebiete“. Diese Daten werden mit dem Vorjahresquartal verglichen, um die saisonbereinigte wirtschaftliche Entwicklung im Gastgewerbe aufzuzeigen. Zusätzlich werden Erwartungen in Bezug auf die zukünftige Geschäftslage erhoben, was eine Prognose für die Betriebe aufgegliedert nach Tourismusgebieten ermöglicht.

Möchten auch Sie an der KOF-Umfrage teilnehmen, um anschliessend die detaillierten Auswertungen zu erhalten?

Hier geht's zur Online-Anmeldung.

Entwicklung des Umsatzes

Rückblick auf das vierte Quartal 2023 (provisorische Daten)

Gastgewerbe

Die Personalsituation im Gastgewerbe hat sich spürbar erholt. Ein Fünftel der Betriebe (19,2 %) konnte im 4. Quartal 2023 die Zahl der Beschäftigten erhöhen, so dass eine deutliche Mehrheit (78,8 % der Betriebe) die Zahl der Beschäftigten zu Jahresbeginn als ausreichend oder sogar zu hoch (10,2 % der Betriebe) erachtete. Mehr als jeder dritte Betrieb (35,2 %) meldete eine höhere Nachfrage im Vergleich zum Vorquartal. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,7 %, und 40,3 % der Betriebe meldeten ein höheres Absatzvolumen als im Vorjahresquartal.

Gastronomie

In der Gastronomie ist der Umsatz gegenüber dem guten Vorjahresquartal um marginale -0,2 % zurückgegangen. Viele Gastronomen und Gastronominnen sind überzeugt, dass ihre Geschäftstätigkeit noch erhebliches Wachstumspotenzial birgt. So sehen im Januar 38 % der Betriebe ihre Geschäftstätigkeit durch eine ungenügende Nachfrage und 35 % der Betriebe durch den Mangel an geeigneten Arbeitskräften beeinträchtigt. Allerdings hält nur noch einer von zehn Betrieben (10,4 %) die Zahl der Beschäftigten in seinem Betrieb für zu niedrig. Das deutet darauf hin, dass es vor allem an der Qualität und nicht an der Quantität des Personals mangelt. Beim Absatz haben die Betriebe im Vergleich zum Vorjahresquartal öfter im Bereich «Küche» (38,9% der Betriebe) als im Bereich «Getränke» (34,8% der Betriebe) zugelegt.

Hotellerie

Die Zimmerauslastung in der Hotellerie war im 4. Quartal um 2,1 % (62,4 %) höher als im Vorjahresquartal (60,5 %). Entsprechend stieg auch der Umsatz um 2,5 %. Fast jeder zweite Betrieb (46,4 %) verzeichnete eine Zunahme der Übernachtungen, wobei insbesondere die Zahl der ausländischen Gäste wie in den beiden Vorquartalen auf einem erfreulich hohen Niveau lag (Zunahme bei 56,5 % der Betriebe).

Tourismuszonen

Die Bilanz ist in allen Tourismuszonen positiv. Im Vergleich zum Vorjahresquartal verzeichneten die Betriebe in den Grossstädten ein Umsatzplus von 1,8 %, in den Bergregionen von 2,2 %, in den Seeregionen von 0,5 % und in den übrigen Landesteilen sogar von 4,9 % gegenüber dem Vorjahresquartal.

Ausblick auf das erste und zweite Quartal 2024

Für die nächsten drei Monate rechnet ein Drittel der Beherbergungsbetriebe mit einer höheren Nachfrage (32,4 %). Ende 2023 verzeichneten 43,5 % der Beherbergungsbetriebe für das erste Quartal 2024 sogar mehr Reservationen als im Vorjahresquartal. Auch die Gastronomie blickt zuversichtlich in die Zukunft: Mehr als ein Viertel der Betriebe (28,3 %) erwartet eine Verbesserung ihrer Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten, während 58 % keine Veränderung erwarten.